Ein Überführungskennzeichen ist ein spezielles, temporär gültiges Kennzeichen, das für den Fahrzeugtransport benötigt wird. Es ermöglicht es, ein Fahrzeug für eine Fahrzeugüberführung – sei es zu einem anderen Standort, für einen Verkauf oder für eine Zulassung – legal auf öffentlichen Straßen zu fahren.
Wann werden Überführungskennzeichen benötigt?
Überführungskennzeichen werden in verschiedenen Situationen benötigt, in denen ein Fahrzeug temporär auf öffentlichen Straßen bewegt werden muss, ohne dass es vollständig zugelassen ist. Ein häufiges Einsatzgebiet ist der Import und Export von Fahrzeugen, wenn diese aus dem Ausland eingeführt oder ins Ausland überführt werden müssen. Ebenso werden sie oft benötigt, wenn ein Fahrzeug im Inland erworben wurde, aber noch nicht umgemeldet oder zugelassen ist, oder wenn ein Auto bereits abgemeldet wurde und für eine Überführung zur Zulassungsstelle oder zu einem Käufer gefahren werden soll. Auch für Probefahrten oder Prüfungsfahrten kommen Überführungskennzeichen zum Einsatz. In all diesen Fällen ermöglichen Überführungskennzeichen eine rechtlich abgesicherte Nutzung des Fahrzeugs auf öffentlichen Straßen, ohne dass eine vollständige Zulassung erforderlich ist.
Welche Überführungskennzeichen gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Überführungskennzeichen, die jeweils für unterschiedliche Zwecke und Einsatzszenarien verwendet werden.
- Kurzzeitkennzeichen: Das Kurzzeitkennzeichen ist eine temporäre Zulassung, die in der Regel für eine Dauer von fünf Tagen gültig ist. Es wird häufig für Fahrzeugüberführungen im Inland verwendet, wenn ein Fahrzeug noch nicht vollständig zugelassen ist oder für Probefahrten.
- Ausfuhrkennzeichen: Das Ausfuhrkennzeichen kommt zum Einsatz, wenn ein Fahrzeug ins Ausland exportiert werden soll. Es ist in der Regel für eine längere Dauer (maximal bis zu einem Jahr) gültig und beinhaltet auch eine ausländische Zulassungsbestätigung, die den internationalen Fahrzeugtransport ermöglicht.
- rotes Kennzeichen: Schließlich gibt es noch das rote Kennzeichen, das speziell für Fahrzeughändler, Werkstätten oder Prüforganisationen gedacht ist. Es kann für eine Vielzahl von Fahrzeugen genutzt werden, die zu Prüfungszwecken oder für Probefahrten überführt werden müssen, und ist in der Regel auf die Nutzung für geschäftliche Zwecke beschränkt.
Jede dieser Kennzeichenarten erfüllt spezielle Anforderungen und ermöglicht es, Fahrzeuge auf den Straßen zu bewegen, ohne eine vollständige Zulassung vornehmen zu müssen.
Welche Versicherungsfragen müssen bei einem Überführungskennzeichen beachtet werden?
Das Fahrzeug muss während der Überführung durch eine Haftpflichtversicherung abgesichert sein. Bei der Beantragung des Überführungskennzeichens wird in der Regel eine „Kurzzeitversicherung“ abgeschlossen, die speziell für diesen Zeitraum gilt. Diese Versicherung deckt in der Regel nur Schäden ab, die Dritten zugefügt werden – nicht jedoch Schäden am Fahrzeug selbst.
Für den Fall, dass das Fahrzeug auch Schäden durch den Transport erleidet (z.B. durch einen Unfall oder eine Panne), wird eine zusätzliche Kaskoversicherung empfohlen. Bei Unternehmen, die regelmäßig Fahrzeuge überführen, bietet es sich an, eine umfassende Transportversicherung zu erwägen, die alle Risiken während des Transports abdeckt.
Was muss bei der Fahrzeugübergabe beachtet werden?
Bei der Übergabe eines Fahrzeugs mit Überführungskennzeichen ist es wichtig, den Zustand des Fahrzeugs zu dokumentieren. Ein detailliertes Übernahmeprotokoll hilft, spätere Streitigkeiten zu vermeiden. Besonders bei teuren oder hochspezialisierten Fahrzeugen, wie Luxusautos oder Oldtimern, sollte auf eine sorgfältige Dokumentation geachtet werden.
Fazit
Überführungskennzeichen sind temporär gültige Kennzeichen, die für Fahrzeugüberführungen auf öffentlichen Straßen erforderlich sind, wenn ein Fahrzeug noch nicht vollständig zugelassen ist oder bereits abgemeldet wurde. Sie werden in einer Vielzahl von Szenarien benötigt, z.B. beim Import und Export von Fahrzeugen, bei Probefahrten oder wenn Fahrzeuge zwischen verschiedenen Standorten bewegt werden. Es gibt drei Haupttypen von Überführungskennzeichen: Kurzzeitkennzeichen, die in der Regel für fünf Tage gelten und für Überführungen im Inland genutzt werden; Ausfuhrkennzeichen, die für internationale Fahrzeugtransporte gedacht sind und eine längere Gültigkeit haben; und rote Kennzeichen, die speziell für Fahrzeughändler, Werkstätten und Prüfungsfahrten gedacht sind.
Wichtige Aspekte wie Versicherung müssen bei der Nutzung eines Überführungskennzeichens beachtet werden, um sicherzustellen, dass das Fahrzeug während des Transports ausreichend abgesichert ist. Eine Haftpflichtversicherung ist unerlässlich, während für zusätzliche Risiken eine Kaskoversicherung empfohlen wird. Zudem sollten beim Übergabeprozess Übernahmeprotokolle und eine sorgfältige Dokumentation des Fahrzeugzustands erstellt werden, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden.